Ein einzigartiger Lancia gehört zu den Siegern des Concours d'Elegance im kalifornischen Pebble Beach, der am vergangenen Wochenende stattfand und zusammen mit ähnlichen Veranstaltungen in der Villa d’Este in Italien und Chantilly in der Nähe von Paris zu den weltweit wichtigsten automobilen Schönheitswettbewerben zählt. Die keilförmige Designstudie aus dem Jahr 1970 gewann die Kategorie „Wedge Shaped Concept Cars & Prototypes Early“. Zusätzlich wurde der Vorläufer des legendären Lancia Stratos HF mit der „Gran Turismo Trophy“ ausgezeichnet und kam außerdem in die engere Auswahl für den übergreifenden Titel „Best of Show“.
Der Concours d’Elegance im Pebble Beach Golf Resort ist traditionell der Höhepunkt der Monterey Car Week. Die insgesamt neuntägige Veranstaltung lockt regelmäßig tausende Liebhaber klassischer und aktueller Automobile aus aller Welt an die Westküste der USA. In diesem Jahr konkurrierten allein in den Oldtimer-Kategorien über 200 historische Fahrzeuge aus 58 Ländern um die Trophäen.
Der 1970 auf dem Turiner Automobilsalon vorgestellte Lancia Strato’s Zero gehört heute einem amerikanischen Sammler. Das 54 Jahre alte, komplett restaurierte Einzelstück ist ein Meisterwerk des italienischen Designs. Der aus dem Konzeptfahrzeug entwickelte Lancia Stratos HF war in den 1970er Jahren eines der erfolgreichsten Fahrzeuge im internationalen Rallyesport und gewann drei Mal die Marken-Weltmeisterschaft. Mit seinen radikalen Geometrien wurde der Lancia Stratos außerdem ein integraler Bestandteil der Design-Historie der italienischen Marke. Der Lancia Stratos HF ist heute eines der historischen Fahrzeuge, die als Inspiration für das Styling zukünftiger Modelle von Lancia dienen. Ein Beispiel dafür sind die runden Rückleuchten, die sich am neuen Lancia Ypsilon wiederfinden.
Designstudie Lancia Strato‘s Zero
Verantwortlich für die extreme Keilform des Lancia Strato’s Zero war Marcello Gandini, zu dieser Zeit Designdirektor im Studio Bertone. Das voll funktionsfähige Fahrzeug verblüffte die Besucher des Turiner Automobilsalons 1970 nicht nur durch seine geringe Höhe von nur 85 Zentimetern und die ungewöhnliche Außenfarbe Bronze. Auch die Beleuchtung ist ebenso spektakulär wie innovativ: Vorne besteht sie aus einer Reihe von Leuchten, am Heck bilden 84 kleine Glühbirnen ein Lichtband. Auch der Innenraum ist revolutionär gestaltet. Die Passagiere liegen praktisch im flachen Cockpit. Zum Einsteigen wird die Windschutzscheibe als Ganzes nach oben geklappt. Fahrwerk und Antrieb stammen vom Lancia Fulvia Coupé. Der 115 PS starke 1,6-Liter-Motor und die zentrale Auspuffanlage mit zwei Endrohren unterstreichen den sportlichen Charakter des Prototyps.
Lancia Stratos HF – „ein Sportler, der seine Muskeln zur Schau stellt“
Aus dem Prototyp entwickelte Lancia den Lancia Stratos HF. Die futuristische Keilform blieb weitgehend erhalten, auch wenn der zwischen 1971 und 1976 in einer Kleinserie von rund 400 Exemplaren gebaute Sportwagen mit 111 Zentimetern Höhe und zwei seitlichen Türen alltagstauglicher wurde. Als Antrieb diente im Serienmodell der von Ferrari entwickelte V6-Zylinder aus dem Dino 246 GT. Am Heck fallen die runden Rückleuchten auf. Als Nuccio Bertone die endgültige Version des Lancia Stratos sah, sagte er: „Er passt wie das Trikot zu einem Athleten, der seine Muskeln zur Schau stellt.“
Der Lancia Stratos war das erste Fahrzeug, das nur zu einem einzigen Zweck entwickelt wurde: im Rallyesport zu siegen. Vordere und hintere Haube lassen sich komplett öffnen, um den Mechanikern den Zugang zur Technik zu erleichtern. Im Cockpit ist nur Platz für zwei Sitze, in den Türen befinden sich auch in der Serienversion Ablagefächer für Helme.
Die meisten Lancia Stratos HF wurden zu Rallyefahrzeugen modifiziert. Den ersten von insgesamt 17 Siegen in der Weltmeisterschaft feierte das Team Sandro Munari/Mario Mannucci bei der Rallye San Remo 1974. Dank des Lancia Stratos HF gewann Lancia die Marken-WM in den Jahren 1974, 1975 und 1976. Die ab der Saison 1975 gezeigte Lackierung des Sponsors Alitalia gehört zu den berühmtesten Designs in der Historie des Rallyesports. Dazu kamen Erfolge von privaten Teams in der Europameisterschaft und in zahlreichen nationalen Championaten. Die zweimaligen Weltmeister Walter Röhrl/Christian Geistdörfer gewannen 1978 in der Deutschen Meisterschaft drei Rallyes mit dem Lancia Stratos HF.
( Text & Fotos : Lancia Presse- und Öffentlichkeitsarbeit )