Vorschau 84. Internationale Auto Salon Genf
06.03. bis 16.03.2014
Lamborghini (Halle 1, Stand 1044)
Lamborghini Huracán LP 610-4 [2013]Lamborghini  unternimmt  einen  großen  Schritt  in  die  Zukunft:  Mit  dem  neu entwickelten Huracán LP 610-4, dem Nachfolger des erfolgreichen Gallardo, definiert der italienische  Supersportwagenhersteller  den  Maßstab  im  Segment  neu.  Mit  seinem einzigartigen  Design,  der  atemberaubenden  Dynamik  und  der  exzellenten  Qualität vermittelt  der  Huracán  ein  Sportwagen-Erlebnis  auf  höchstem  Niveau.  Er  vereint  hohe Leistung  mit  einem  alltagstauglichen  Charakter;  seine  zahlreichen  neuen  Technologien arbeiten hochintegriert  zusammen. “Mit dem Huracán schreibt Lamborghini das nächste Kapitel  seiner  großen  Geschichte“,  sagt  Stephan  Winkelmann,  Präsident  und  CEO Automobili Lamborghini S.p.A.  

Mit 14.022 produzierten Exemplaren ist der Gallardo das erfolgreichste Lamborghini Modell aller  Zeiten.  Während  seiner  zehnjährigen  Bauzeit  hat  er  die  Marke  in  eine  völlig  neue Dimension  geführt.  In  guter  Lamborghini  Tradition  bezieht  auch  der  Nachfolger  des Gallardo  seinen  Namen  aus  der  Welt  des  Stierkampfes:  Der  Kampfstier  Huracán  aus  der Zucht  des  spanischen  Conte  de  la  Patilla  kämpfte  im  August  1879  in  Alicante,  sein unnachgiebiger Charakter machte ihn unbesiegbar.  
 
Mit  dem  Huracán  LP  610-4  führt  Lamborghini  seine  puristische,  unverwechselbare Formensprache  auf  eine  neue  Evolutionsstufe.  Das Design  ist  kühn  und  scharfkantig,  die Volumina scheinen aus einem Guss zu kommen. Der Startpunkt des Designprozesses war die Silhouette des Huracán. Sie ist entstanden aus dem Ziel, das Auto mit einer einzigen Linie  zu  definieren,  die sich  von  der  Front  über  die  Passagierzelle  zum  Heck  spannt. Die Seitenfenster bilden eine sechseckige Form, die im Profil des Huracán wie ein eingesetztes Juwel  wirkt.  Auch  bei  Nacht  gibt  sich  der  Neue  von  Lamborghini  unmissverständlich  zu erkennen:  Alle  Leuchten,  auch  die  Hauptscheinwerfer,  strahlen  in  LED-Technologie  –  ein Novum im Segment der Supersportwagen.
 
Ein  innovatives  Cockpit  dominiert  das  Interieur:  Das  12,3  Zoll  große  TFT-Display  ist  in verschiedenen Modi konfigurierbar und liefert dem Fahrer alle wichtigen Informationen in virtuellen Darstellungen. Mit ihren schlanken Formen dokumentieren der Armaturenträger und  der  Mitteltunnel  die  Leichtigkeit  des  Interieurdesigns.  Edle  Materialien  prägen  den vielfach individualisierbaren Innenraum, die handwerklich extrem aufwändige Verarbeitung sorgt für einen souveränen Qualitätseindruck.
 
Beim  neu  konzipierten  Hybrid-Chassis  des  Huracán  LP  610-4  handelt  es  sich  um  ein technisches  Kunstwerk,  das  Carbon-  und  Aluminium-Komponenten  miteinander  vereint. Das ultraleichte Chassis legt die Basis für das geringe Fahrzeug-Trockengewicht von 1422 Kilogramm.  Mit  seiner  exzellenten  Steifigkeit  garantiert  es  die  Fahrpräzision  eines Rennwagens.
 
Das neue V10-Triebwerk des Huracán schöpft seine enorme Kraft aus 5,2 Liter Hubraum. Es produziert  eine  Leistung  von  449  kW  /  610  PS  bei  8250  U/min  und  ein  maximales Drehmoment  von  560  Nm  bei  6500  U/min.  Die  neue  „Iniezione  Diretta  Stratificata‘‘ kombiniert eine direkte und eine indirekte Benzineinspritzung miteinander – die Ergebnisse sind  ein  Zuwachs  an  Leistung  und  Drehmoment  und  ein  Rückgang  bei  Verbrauch  und Emissionen gegenüber dem Vorgänger.
 
Mit  seinem    Leistungsgewicht  von  gerade  mal  2,33  Kilogramm  pro  PS  erzielt  der Lamborghini Huracán atemberaubende Fahrleistungen. Die Spitze von mehr als 325 km/h und die Beschleunigungswerte – null auf 100 km/h in 3,2 Sekunden, null auf 200 km/h in 9,9 Sekunden – umreißen seine Dynamik. Auch dank der Stopp & Start Technologie ging der ECE-Normverbrauch auf 12,5 Liter pro 100 km (290 g CO 2 /km) zurück.
 
Die  Leistung  des  Zehnzylinders  kommt  über  das  neue  7-Gang-Doppel-kupplungsgetriebe  „Lamborghini  Doppia  Frizione“  (LDF)  und  einen  Allradantrieb  auf  die Straße,  der  eine  ebenfalls  neue  elektrohydraulische  Lamellenkupplung  nutzt.  Über  einen Fahrdynamik-Wahlschalter  im  Lenkrad  lassen  sich  drei  unterschiedliche  Fahrmodi anwählen, von der Straße bis zur Rennstrecke. Das System wird ANIMA (ital. für Seele) - “Adaptive  Network  Intelligent  Management“  genannt.  Es  beeinflusst  Motor,  Getriebe, Allradantrieb und das Fahrdynamiksystem ESC sowie weitere Fahrdynamiksysteme.  
 
Die  Räder  des  Lamborghini  Huracán  messen  20  Zoll,  die  serienmäßige  Carbon-Keramik-Bremsanlage  sorgt  für  überragende  Verzögerung.  Auf  Wunschliefert  Lamborghini  seinen neuen Supersportwagen mit der variablen Lenkung Lamborghini Dynamic Steering und der elektromagnetischen Dämpferregelung MagneRide aus. Auch diese beiden Features sind in die Regelarbeit des Fahrdynamiksystems eingebunden, das die Bezeichung ANIMA trägt.
 
Der  Lamborghini  Huracán  LP  610-4  erlebt  seine  Weltpremiere  auf  dem  Genfer Automobilsalon 2014, die Auslieferung an die Kunden ist ab Frühjahr 2014 vorgesehen. Die Produktion  erfolgt  am  Stammsitz  von  Automobili  Lamborghini  in  Sant’Agata  Bolognese. Der Preis des Fahrzeugs beträgt 169.500,00 Euro + MwSt.
 
2. Das Exterieurdesign
Die  Eleganz  eines  Lamborghini  ist  die  Schönheit  der  hochverdichteten  Kraft  –  jede  Linie und  jedes  Detail  folgt  den  Anforderungen  an  Geschwindigkeit,  an  Dynamik,  an Performance.  Auch  beim  Huracán  LP  610-4  ist  das  Design  essenziell  –  unverwechselbar, hermetisch in sich geschlossen und frei von jeglichem Dekor.
 
Die  Abmessungen  umreißen  die  Konturen  eines  dynamischen  Keils  von  4.459  Millimeter Länge,  1.924  Millimeter  Breite,  1.165  Millimeter  Höhe  und  2.620  Millimeter  Radstand.  Spannungsvolle Wölbungen kontrastieren mit scharfen Kanten und geometrischen Flächen. Dieses  Formen  erfordere  eine  innovative  Technologie  in  der  Bearbeitung  von  Aluminium und Carbon.

Ein  für  Lamborghini  charakteristisches  Grundmotiv  ist  das  Sechseck  –  sichtbar  in  den vorderen  Lufteinlässen  und  ihren  dreidimensional  geformten  Gittern,  an  den Seitenfenstern, an den Ansaugöffnungen für den Motor und an den serienmäßigen Rädern im Giano Design.
 
Die pfeilförmige Front des Lamborghini Huracán ist scharfkantig nach unten gezogen wie die Nase eines Hais, zwei Sicken konturieren die vordere Haube. Die breiten, schlitzartigen Scheinwerfer  sind  ausschließlich  mit  LEDs  bestückt  –  eine  Innovation  in  der  Klasse  der Supersportwagen.  Lichtleiter  produzieren  das  Tagfahrlicht;  in  jedem  Scheinwerfer  bilden sie  zwei  Y-förmige  Konturen,  die  dem  Huracán den  Blick  eines  sprungbereiten  Raubtiers verleihen. Das LED-Licht ähnelt mit etwa 5.500 Kelvin Farbtemperatur dem Tageslicht, es leuchtet  die  Straße  exzellent  aus  und  lässt  die  Augen  kaum  ermüden.  Die  Leuchtdioden sind auf die Lebensdauer des Fahrzeugs ausgelegt und sehr energieeffizient.
 
Ein mächtiger, tief in den Bug eingeschnittener und über dessen ganze Breite reichender Lufteinlass  beherrscht  den  unteren  Bereich  der  Front;  in  Wagenfarbe  lackierte  Stege unterteilen  ihn  mit  starken  Diagonalen.  Wie  bei  einem  Rennwagen  schieben  sich  die unteren Konturen des Lufteinlasses als Splitterkanten nach vorne.
 
In  der  Seitenansicht  tritt  der  avantgardistische  Charakter  des  Lamborghini  Designs besonders deutlich zutage – der Huracán LP 610-4 ist eine technische Skulptur in schneller Bewegung.  Sein  Aluminiumkleid  spannt  sich  eng  über  die  mächtigen  20-Zoll-Räder,  eine einzige, fließende Linie zieht sich von der Front über das Dach zum Heck. Über den Köpfen von Fahrer und Beifahrer wölbt sich das Dach leicht nach oben. Diese Konturen setzen sich auf der Fronthaube und an den extrem flach liegenden C-Säulen fort.  
 
Am Scheinwerfer startet eine Linie, die über den vorderen Kotflügel läuft und auf der Tür eine  breite,  schräg  gestellte  Kante  definiert.  Zusammen  mit  dem  flach  absinkenden Dachbogen rahmt die ansteigende Türkante die Seitenfenster plastisch ein – sie sind wie Edelsteine in die Flanke eingelassen. In dem spitzen Winkel, in dem sie auslaufen, liegt der obere Einlass, der den Motor mit Ansaugluft versorgt. Der untere Einlass für die Kühlluft entwickelt sich vor dem breiten hinteren Radhaus aus dem kantigen Seitenschweller. Der Entfall  des  großen  vertikalen  Lufteinlasses,  den  der  Gallardo  noch  hatte,  schenkt  der Flanke des Huracán athletische Spannung und kraftvollen Fluss.  
 
Die  Motorabdeckung  zwischen  den extrem  flach  liegenden  C-Säulen  besteht  serienmäßig aus drei großen, in mattem Schwarz lackierten Lamellen – eine Hommage an den Klassiker Miura. Auf Wunsch montiert Lamborghini eine transparente Abdeckung, die den Blick auf den V10 freigibt. Der Maschinenraum ist in diesem Fall mit Sicht-Carbon verkleidet, das in der für Lamborghini patentierten Forged-Composite-Technologie entsteht.  
 
Auch  das  Heck  des  Huracán  ist  intensiv  dreidimensional  durchgeformt.  Der  breite, vergitterte Auslass, der den Motorraum entlüftet, ist vergleichbar tief eingeschnitten wie die  Einlässe am Bug.  Über  ihm  liegen  die flachen  Rückleuchten, ebenfalls  vollständig  mit LEDs bestückt. Ähnlich wie bei den Frontscheinwerfern bildet auch ihr Licht eine Y-förmige Kontur.  Die  vier  Endrohre  der  Abgasanlage  flankieren  einen  großen  Diffusor,  ihre  üppig dimensionierten elliptischen Blenden sind verchromt und perforiert.
 
Jedes Designdetail des Lamborghini Huracán LP 610-4 feiert die Ästhetik der Funktion; die Kreativen aus dem Cento Stile Lamborghini arbeiteten eng mit den Aerodynamik-Experten zusammen. Die großen Lufteinlässe an der Front des Supersportwagens leiten die Kühlluft und  den  Fahrtwind  gezielt,  sie  erhöhen  den  Anspressdruck  auf  der  Vorderachse.  Die Spoilerkante  am  Heck  verbessert  im  Zusammenspiel  mit  dem  ansteigenden  Diffusor  im Unterboden  die  Umströmung  des  Hinterwagens  –  der  Huracán  kommt  ohne  beweglichen Heckflügel aus. Der Unterboden ist komplett verkleidet, NACA-Düsen leiten den Fahrtwind zu den Kühlern.
 
Lamborghini  bietet  den  Huracán  in  17  Farben  an,  darunter  sieben  neuen.  Die  Uni-Lackierungen  heißen  Bianco  Monocerus  und  Nero  Noctis.  Die  Metallic-Töne  tragen  die Bezeichnungen Bianco Icarus, Blu Achelous, Grigio Lynx, Grigio Nimbus, Nero Serapis und Rosso Mars. Die Perleffektfarben heißen Arancio Borealis, Giallo Midas und Verde Mantis. Im Individualisierungsprogramm Ad Personam finden sich zustätzlich die Mattlackierungen Bianco Canopus, Giallo Horus, Grigio Titans, Marrone Apus und Nero Nemesis. Die Metallic-Töne von Ad Personam – Blu Caelum, Grigio Admetus und Marrone Alcestis – komplettieren den Farbfächer.
 
3. Die Karosserie

Auch beim Karosseriekonzept zündet Lamborghini mit dem Huracán LP 610-4 die nächste Stufe.  Der  Gallardo  besaß  einen  Space-Frame  aus  Aluminium,  ein  hochfestes  Gerüst  aus Gussknoten  und  Strangpress-profilen  mit  form-  und  kraftschlüssig  integrierten Aluminiumblechen. Sein Nachfolger nutzt ein innovatives Hybrid-Chassis. Es kombiniert die Aluminumbauteile  mit  großen  Elementen  aus  kohlenstofffaserver-stärktem  Kunststoff (CFK)  –  jenem  ultraleichten  Material,  bei  dem  sich  Lamborghini  über  viele  Jahre  hinweg bahnbrechendes Know-how erarbeitet hat.
 
Im Hybrid-Chassis des Lamborghini Huracán hat Aluminium einen hohen Anteil; der Vorder-und  der  Hinterwagen  mit  den  Achsaufnahmen  bestehen  hauptsächlich  aus  dem  leichten Metall,  während  die  Carbon-Teile,  die  im  so  genannten  RTM-Verfahren  (Resine  Transfer Moulding)  entstehen,  auf  die  Fahrgastzelle  konzentriert  sind.  Dort  bilden  sie  Teile  des Bodens und der Seitenschweller, den Mitteltunnel, die hintere Trennwand und die B-Säulen mit  ihren  besonders  komplizierten  Geometrien.  Die  X-förmige  Strebe  im  Motorraum besteht  ebenfalls  aus  CFK.  Edelstahlschrauben  verbinden  die  Aluminium-  und  Carbon-Komponenten  miteinander,  Klebstoff  und  Abdichtungen  schützen  die  Kontaktstellen  vor Korrosion.
 
Das innovative Hybrid-Chassis des Lamborghini Huracán LP 610-4 wiegt weniger als 200 Kilogramm,  noch  weniger  als  der  schon  sehr  leichte  Space-Frame  des  Gallardo.  Deutlich besser ist das Hybrid-Chassis in der Crashsicherheit und in der Steifigkeit, die die Basis für das  dynamische  Handling  und  die  präzise  Fertigung  legt.  Die  Rückwand  etwa  bietet exzellenten  Schutz  bei  einem  Seitenaufprall,  weil  ihre  Fasern  genau  in  Lastrichtung ausgelegt sind.   

4. Der Innenraum
Das hochmoderne Interieur des Lamborghini Huracán LP 610-4 bietet formale Konsequenz, begeisternde Sportlichkeit und entlastenden Komfort für lange Fahrstrecken. Das prägende Designmotiv  des  Exterieurs  –  die  scharf  umrissenen  sechseckigen  Körper  und  Flächen  – spielt auch hier eine dominierende Rolle. Die Instrumententafel baut niedrig, ihre Front mit den  hexagonalen  Dekorelementen  ist  extrem  flach;  das  Instrumentendisplay  und  die Luftausströmer bilden optisch eigenständige, additive Bauteile. Von der Instrumententafel spannt sich eine Konsole zum Mitteltunnel hinunter.
 
Im Huracán genießen der Fahrer und der Beifahrer mehr Platz und eine bessere Übersicht als im Lamborghini Gallardo – sie spüren beides bei einem Trip auf die Rennstrecke ebenso wie  bei  der  täglichen  Fahrt  zur  Arbeit.  Die  tief  eingebauten  Sitze  mit  den  ausgeprägten Wangen  und  den  integrierten  Lehnen  vermitteln  dem  Körper  exzellenten  Halt  und Unterstützung.  In  der  Serienversion  lassen  sie  sich  in  der  Lehnenneigung  und  der Längsposition elektrisch einstellen, auf Wunsch kommen weitere elektrische Funktionen für Sitzhöhe, Sitzneigung und Länge des Sitzkissens hinzu.  
 
Das  Bedienkonzept  des  Lamborghini  Huracán  LP  610-4  ist  strikt  auf  den  Fahrer zugeschnitten.  Mit  den  Tasten  auf  dem  unten  abgeflachten  Dreispeichenlenkrad  kann  er zahlreiche  Fahrzeugfunktionen  managen,  darunter  auch  den  Blinker  und  die Scheibenwischer;  die  zwei  großen  Schaltpaddles  dienen  zur  Steuerung  des Doppelkupplungsgetriebes. Bei allen Tätigkeiten können der Blick stets auf der Straße und beide Hände am Lenkrad bleiben.
 
Hinter  dem  Lenkrad  liegt  ein  TFT-Bildschirm  mit  12,3  Zoll  Diagonale  und  einer  hohen Auflösung  von  1440  x  540  Pixel.  Das  virtuelle  Cockpit  präsentiert  alle  wichtigen Informationen in gestochen scharfen 3D-Grafiken mit aufwändigen optischen Effekten. Im Hintergrund arbeitet ein superschneller Grafikprozessor, der Tegra-30-Chip aus der Tegra-3-Serie  von  Nvidia.  Beim  Drehzahlmesser  beispielsweise  generiert  er  pro  Sekunde  60 Frames, damit sich die Darstellung der Nadel absolut homogen bewegt.
 
Per Tastendruck kann der Fahrer zwischen drei Oberflächen wechseln. Im Full Drive Mode beherrscht  der  große,  zentrale  Drehzahlmesser  das  Bild.  Anzeigen  für  Tankinhalt  und Kühlwassertemperatur flankieren ihn, die Geschwindigkeit ist in Digitalziffern zu sehen. Im Mixed Mode wird der Drehzahlmesser kleiner und wandert nach links, ein Fenster für die Infotainmenthemen wie die Navigationskarte nimmt die rechte Hälfte des Displays ein. Im Full  Navi  und  Infotainment  mode  füllt  die  Karte  den  größten  Teil  des  Monitors  aus. Unabhängig vom gewählten Modus zeigt das Display am unteren Rand wichtige Warn- und Hinweissymbole.  
 
Auf  der  langen  Mittelkonsole  sind  weitere  Anzeige-  und  Bedienenelemente  ergonomisch günstig wie auf einem Pult angeordnet. Das oberste von ihnen ist ein flaches TFT-Display für  die  Klimatisierung,  das  sich  auf  die  Anzeige  von  Öldruck,  Öltemperatur  und Bordnetzspannung  umschalten  lässt.  Darunter  liegt  eine  Leiste  mit  Schaltern  für Sekundärfunktionen, die von einer weiteren Tastengruppe links im Cockpit ergänzt wird.
 
Im  zentralen  Bereich  der  Konsole  sind  das  Tastenfeld  der  Klimaautomatik  und  das Infotainment System untergebracht. Sein Dreh-/Drück-Steller ist von Tasten umgeben, die den direkten Zugriff auf die Hauptmenüs Navigation, Telefon, Info, Radio, Media und Tone ermöglichen;  ein  weiterer  Drehschalter  dient  als  Lautstärkeregler.  Horizontal  auf  dem Mitteltunnel liegen die Start-Stop-Taste unter einer roten Klappe, die Getriebe-Tasten für Neutral, Parken und Rückwärtsgang sowie die Taste der neuen elektronischen Parkbremse. Zwei Handschuhfächer, ein Handyfach und zwei Türtaschen nehmen die kleinen Dinge des Alltags auf.
 
Die  kompromisslose  Präzision  und  hohe  Detailverliebtheit,  mit  der  das  Interieur  des Lamborghini  Huracán  LP  610-4  verarbeitet  ist,  ruht  in  der  Tradition  italienischer Handwerkskunst und setzt in der Liga der Super-sportwagen neue Maßstäbe. Hochwertige Materialien verwöhnen mit feiner Optik und Haptik; ihre Auswahl und die Wahl der Farben stellt  die  sichere  Hand  der  Lamborghini  Designer  unter  Beweis.  Der  obere  Bereich  der Instrumententafel  ist  mit  dunklem  Alcantara  bezogen,  um  Spiegelungen  in  der Windschutzscheibe zu vermeiden. LEDs erzeugen auch die Innenbeleuchtung – am ganzen Auto findet sich keine einzige Glühbirne.
 
Im  Innenraum  des  Huracán  dominiert  eine  Farbe  –  das  schwarze  Nero  Ade.  Serienmäßig sind die Instrumententafel, die Mittelkonsole, die Sitzmittelbahnen und die Türblenden mit weichem  Leder  bezogen,  an  den  Luftausströmern  und  im  Inneren  der  Türspiegel  setzt Alcantara  Akzente.  Ergänzend  dazu  haben  die  Kunden  die  Wahl  zwischen  vier Interieurvarianten.  Mit  ihnen  können  sie  –  je  nach  Variante  unterschiedlich  –  die  untere Zone  der  Instrumententafel,  die  Mittelkonsole,  die  Türgriffe,  die  Türspiegel,  die Sitzmittelbahnen,  die  Luftausströmer  sowie  die  Blenden  von  A-Säulen  und  Dachholmen individualisieren.
 
Beim zweifarbigen Interieur Elegante stehen neun Kontrastfarben und zusätzliche Leder-Umfänge  zur  Wahl;  der  obere  Teil  der  Mittelkonsole  erstrahlt  hier  in  hochglänzendem Schwarz,  die  Luftausströmer  sind  in  mattem  Dunkelgrau  lackiert.  Beim  einfarbigen Interieur  Sportivo  bestehen  viele  Verkleidungen  aus  Alcantara  in  Nero  Ade,  beim zweifarbigen Interieur Sportivo aus Alcantara in sechs Kontrastfarben. Alternativ dazu gibt es  das  zweifarbige  Sportivo  Interieur  auch  mit  weichem  Nappaleder.  Auf  Wunsch  sind zudem  die  Ziernähte  –  insgesamt  30  Meter  lang  –  in  Kontrastfarbe  gehalten.  Weitere Optionen  wie  Lamborghini  Logos  und  Schriftzüge  für  das  Interieur  oder  Fußmatten  mit Lederkedern runden das Programm ab.
    
5. Das Triebwerk
 Das  Kürzel  LP  in  der  Modellbezeichnung  des  Huracán  LP  610-4  umreißt  die  Einbaulage  des  intensiv  weiterentwickelten  V10-Motors  –  er  sitzt,  typisch Lamborghini, längs hinter dem Fahrer („longitudinale posteriore“). Die Zahl 610 meint die PS-Leistung;  sie  entspricht  449  kW  und  steht  bei  8250  U/min  bereit.  Die  spezifische Leistung  beträgt  stolze  85,1  kW  /  117,2  PS  pro  Liter  Hubraum;  die  Drehmomentkurve
erreicht ihren Gipfel von 560 Nm bei 6500 Touren.
 
Wie  jeder  Lamborghini  Motor  ist  der  5,2-Liter-V10  ein  frei  saugendes Hochleistungstriebwerk. Er fesselt die Sinne des Fahrers, mit spontaner Gasannahme, mit spielerisch leichtem Hochdrehen weit über die 8000er-Marke hinaus, mit sattem Durchzug und  einem  unnachahmlichem  Sound,  der  mit  wachsender Drehzahl  immer  neue  Facetten dazu  gewinnt  –  mit  einem  voluminösen  Bass  als  Fundament  und  mit  singenden  und fauchenden Obertönen.  
 
Der Zehnzylinder katapultiert den Huracán LP 610-4, der trocken lediglich 1422 Kilogramm wiegt, in 3,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h – jedes PS muss nur 2,33 Kilogramm bewegen. Von null auf 200 km/h lautet der Wert 9,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt  jenseits  von  325  km/h.  Der  Hochleistungsmotor  begnügt  sich  jedoch  mit durchschnittlich 12,5 Liter Kraftstoff pro 100 km, ein CO 2 -Äquivalent von 290 Gramm pro km. Die Verbesserung gegenüber dem Gallardo LP 560-4, zu der auch ein serienmäßiges Stopp & Start System beiträgt, liegt bei 11 Prozent.
 
Der Hubraum von 5.204 cm 3   resultiert aus 84,5 Millimeter Bohrung und 92,8 Millimeter Hub. Der V10 zündet wechselweise im Abstand von 54 und 90 Grad – seine geschmiedete Kurbelwelle  ist  als  Common-Pin-Welle  konzipiert.  Diese  Bauweise,  bei  der  die  Pleuel  der gegenüberliegenden  Kolben  an  einem  gemeinsamen  Hubzapfen  angreifen,  vereint maximale  Steifigkeit  mit  minimalem  Gewicht.  Die  Pleuel  aus  Schmiedestahl  und  die Schmiedekolben aus Aluminium sind ebenfalls hochfest und leicht zugleich.
 
Das  Kurbelgehäuse  besteht  aus  einer  Aluminium-Silizium-Legierung  und  wird  im Niederdruck-Kokillenguss-Verfahren  gefertigt,  das  besondere  Homogenität  gewährleistet. Der  hohe  Silizium-Anteil  macht  die  Zylinderlaufbahnen  extrem  verschleißfest.  Eine  so genannte  Bedplate-Konstruktion  verleiht  dem  Kurbelgehäuse  hohe  Steifigkeit  und optimales  Schwingungsverhalten.  Die Grauguss-Lagerbrücken verringern die Wärmeausdehnung und minimieren so das Spiel an den Hauptlagern der Kurbelwelle.  
 
Bei  der  Trockensumpfschmierung  mit  ihrem  separaten  Öltank  handelt  es  sich  um  eine klassische Technologie aus dem Motorsport. Sie erlaubt eine niedrige Einbaulage des V10; zugleich  stellt  sie  seine  Versorgung  mit  Schmierstoff  auch  bei  extremen Querbeschleunigungen  sicher.  Die  Druckumlaufpumpe  arbeitet  lastabhängig  und  damit sehr effizient.
 
Die  zehn  Zylinder  werden  stets  gut  gefüllt.  Vier  Nockenwellen,  die  sich  um  je  42  Grad Kurbelwinkel verstellen lassen, betätigen die Ventile über Rollenschlepphebel. Ebenso wie die  Ölpumpe  und  die  Wasserpumpe  erhalten  sie  ihren  Antrieb  über  Ketten,  die  an  der Rückseite des Motors laufen.
 
Der Luftsammler des zweiflutigen Ansaugsystems besteht aus leichtem Kunststoff; in den Ansaugkanälen  sitzen  pneumatische  Klappen.  Bei  niedriger  Last  und  Drehzahl  versetzen sie  die  einströmende  Luft  in  eine  walzenförmige  Rotation;  dieser  „tumble“  steigert  die Effizienz der Verbrennung weiter. Die Abgasanlage ist ebenfalls zweiflutig konzipiert, ihre Komponenten  sind  auf  geringen  Gegendruck  ausgelegt.  In  den  beiden  Endrohren  sitzen Klappen; wenn sie bei höherer Last und Drehzahl per Unterdruck öffnen, wird der Sound noch voller.
 
Eine  wegweisende  Innovation  des  V10  ist  die  duale  Kraftstoffeinspritzung mit der Bezeichnung „Iniezione Diretta Stratificata“. Beim Start und bei höherer Last  und  Drehzahl  injiziert  eine  Common-Rail-Anlage  den  Kraftstoff  mit  bis  zu  200  bar Druck direkt in die Brennräume. Dort verwirbelt er intensiv und kühlt so die Wände – das erlaubt  eine  hohe  Verdichtung  von  12,7:1.  Bei  niedriger  Last  kommt  eine  indirekte Einspritzung  ins  Saugrohr  zum  Zug,  die  den  Verbrauch  und  die  Partikelemissionen reduziert.  Im  mittleren  Last-  und  Drehzahlbereich  arbeiten  beide  Einspritzsysteme zusammen. Der V10 hält bereits die Limits ein, die in der zweiten Stufe der Euro 6-Norm gelten werden.    
    
6. Die Kraftübertragung
Blitzschnelle, kaum wahrnehmbare Schaltvorgänge ohne Unterbrechung der Zugkraft – der Lamborghini Huracán LP 610-4 hat ein komplett neu entwickeltes Getriebe an Bord. Wo der Gallardo noch das automatisiertes Schaltgetriebe e.gear nutzte, setzt sein Nachfolger auf das  7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe  Lamborghini  Doppia  Frizione  (LDF).  Sein Wirkungsgrad ist hoch, die Gänge sind sportlich-eng gestaffelt.  
 
Das LDF-Getriebe, hinter dem V10 im Heck des Huracán montiert, baut mit weniger als 60 Zentimeter  Länge  extrem  kompakt.  Seine  Steuerung  und  Betätigung  läuft  über  einen separaten  Block,  in  dem  elektronische,  mechanische  und  hydraulische  Komponenten zusammenarbeiten.  Eine  Ölpumpe  versorgt  die  Radsätze,  die  Kupplungen  und  das integrierte  Differenzial;  ein  Öl-Wasser-  und  ein  Öl-Luft-Wärmetauscher  übernehmen  das Thermomanagement.
 
Im  neuen  Doppelkupplungsgetriebe  von  Lamborghini  fließen  die  Kräfte  des  Motors  über eine  doppelte  Antriebswelle  und  zwei  Abtriebswellen.  Zwei  hintereinander  liegende Lamellenkupplungen  bedienen  zwei  voneinander  unabhängige  Teilgetriebe.  Die  Kupplung K1 schickt das Moment über eine Vollwelle auf die Zahnräder der Gänge 1, 3, 5 und 7. Um die Vollwelle herum rotiert eine Hohlwelle. Sie ist mit der Kupplung K2 verbunden und wirkt auf die Zahnräder der Gänge 2, 4 und 6 sowie auf den Rückwärtsgang.  
 
Die beiden Teilgetriebe sind permanent aktiv, aber nur eines ist mit dem Motor verbunden. Wenn der Fahrer beispielsweise im dritten Gang beschleunigt, ist im zweiten Teilgetriebe der  vierte  Gang  bereits  eingelegt.  Der  Schaltvorgang  erfolgt  durch  das  Wechseln  der Kupplungen  –  K1  öffnet,  K2  schließt  innerhalb  weniger  Hundertstelsekunden.  Der  Fahrer kann  die  Gänge  über  die  Wippen  am  Lenkrad  selbst  wechseln,  alternativ  steht  die vollautomatischen  Fahrprogramme  bereit.  Beim  Wunsch  nach  maximaler  Beschleunigung managt  die  Launch  Control  auf  Tastendruck  das  Einrücken  der  Kupplung  bei  optimaler Drehzahl,  so  kommt  die  Power  des  Motors  mit  perfekt  geregeltem  Reifenschlupf  auf  die Straße.
 
Eine klassische Stärke von Lamborghini ist der Allradantrieb – er steht seit über 20 Jahren für das ultimative Plus an Dynamik, Traktion und Stabilität. Schon 1993 war der Diablo VT der erste italienische Supersportwagen mit vier angetriebenen Rädern. Auch im Huracán LP 610-4 können die Piloten dank der überlegenen Traktion am Ausgang der Kurve früher Gas  geben  als  die  Fahrer  der  heckgetriebenen  Konkurrenz  –  mit  einem  grundlegend  neu entwickelten Allradsystem, das strikt auf maximale Fahrperformance ausgelegt ist.
 
Das LDF-Getriebe integriert an der Abtriebswelle 2 eine Verbindung mit der Kardanwelle, die  durch  das  Kurbelgehäuse  des  V10  zur  Vorderachse  läuft.  Dort  übernimmt  eine Lamellenkupplung  mit  hydraulischer  Betätigung  und  elektronischer  Regelung  die Kraftverteilung  –  sie  ist  eine  weitere  Neuerung  gegenüber  der  Viscokupplung  des Lamborghini Gallardo. In ihrem Inneren birgt sie ein im Ölbad laufendes Lamellenpaket. Die metallenen  Reibringe  liegen  paarweise  hintereinander  –  je  ein  Ring  ist  fest  mit  dem Gehäuse  verzahnt,  das  mit  der  Kardanwelle  rotiert,  der  jeweils  andere  mit  der  kurzen Abtriebswelle zum Vorderachsdifferenzial.
 
Im  normalen  Fahrbetrieb  zweigt  die  Lamellenkupplung  nur  etwa  30  Prozent  der Motorkräfte für die vorderen Räder ab – der Huracán fährt sich stark heckbetont. Falls die Traktion  an  der  Hinterachse  nachlassen  sollte, kann  die  Kupplung  bis  zu  50  Prozent  der Momente  blitzschnell  und  stufenlos  nach  vorne  umleiten,  indem  die  Lamellenpakete geregelt zusammengepresst werden. An die Hinterachse kann, wenn nötig, bis zu 100% der Antriebskraft  geleitet  werden.  Dort  verbessert  ein  mechanisches  Sperrdifferenzial  als Bestandteil des LDF-Getriebes die Traktion weiter.  
 
7. Das Fahrwerk
Jeder Kilometer im Lamborghini Huracán LP 610-4 ist pure Faszination, vor allem auf einer Rennstrecke  oder  einer  kurvigen  Landstraße.  Der  Supersportwagen  aus  Sant’Agata Bolognese  präsentiert  sich  als  Fahrmaschine  mit  extrem  hohen  Kurvengeschwindigkeiten  und  exakten,  fast verzögerungsfreien  Reflexen.  Dabei  fährt  er  sich  stets  mühelos,  stabil  und  frei  von Überraschungen.  
 
Wie in einem Rennwagen sorgt das Mittelmotor-Konzept für eine idale Achslastverteilung von  etwa  42  :  58,  und  auch  das  Fahrwerk  des  Huracán  nutzt  Technologien  aus  dem Motorsport.  Die  doppelten  Dreieckslenker  etwa,  die  alle  vier  Räder  führen,  sind  zur Reduzierung  der  ungefederten  Massen  aus  Aluminium  geschmiedet.  Gummi-Metall-Lager leiten die Querkräfte präzise in die Karosserie ein; in Längsrichtung gewähren sie mit ihrer Elastizität  guten  Abrollkomfort.  Die  Spurweite  beträgt  1.668  Millimeter  vorn  und  1.620 Millimeter hinten.  
 
Zu  den  Neuentwicklungen  beim  Lamborghini  Huracán  LP  610-4  gehört  die elektromechanische  Zahnstangen-Servolenkung.  Sie  liefert  ein  fein differenziertes, sensibles Feedback; mit einem Verhältnis von 16,2:1 ist sie sportlich-direkt übersetzt. Ihre Servounterstützung, die generell nur wenig Energie beansprucht, geht mit wachsender Geschwindigkeit  immer  weiter  zurück.  Die  elektromechanische  Servolenkung hilft dem Fahrer beim Bremsen und Gegenlenken auf einseitig glatter Fahrbahn, indem sie die richtigen Korrekturen unterstützt.
 
Alternativ ist die Lamborghini Dynamic Steering (LDS) erhältlich, eine weitere Innovation im  Segment  der  Supersportwagen.  Ihr  Herzstück  ist  ein  Überlagerungsgetriebe  in  der Lenksäule, das von einem Elektromotor angetrieben wird – das so genannte Wellgetriebe kann  die  Übersetzung um fast 100 Prozent (9:1 – 17:1) variieren. Im Stadtverkehr arbeitet die LDS-Lenkung sehr  direkt,  bei  hohem  Tempo  für  einen  souveränen  Geradeauslauf  hingegen  gezielt indirekt.  Im  Kurven-Grenzbereich  minimiert  sie  das  Untersteuern  ebenso  wie  das Lastwechselübersteuern durch gezielte, kleine Gegenlenk-Impulse.  
 
Optional  angeboten  wird  auch  eine  neue  elektromagnetische  Dämpferregelung.  In  den Kolben  der  Stoßdämpfer  zirkuliert  ein  synthetisches  Öl,  in  dem  winzig  kleine  Magnet-partikel  eingeschlossen  sind.  Wenn  an  einer  Spule  Spannung  angelegt  wird,  entsteht  ein Magnetfeld; in ihm legen sich die Partikel quer zur Strömungsrichtung und hemmen damit den  Durchfluss  des  Öls  durch  die  Kolbenkanäle.  Ein  schnelles  Steuergerät  berechnet permanent  die  optimalen  Werte  für  jedes  Rad.  Beim  Einlenken  etwa  erhöht  es  die Dämpfkraft  am  kurvenäußeren  Vorderrad  –  die  Wankneigung  der  Karosserie  sinkt,  die Reaktion wird noch spontaner.
 
Eine  weitere  Innovation  im  Lamborghini  Huracán  ist  das  Fahrdynamiksystem  mit  der Bezeichnung  ANIMA  (ital.  für  Seele)  -  “Adaptive  Network  Intelligent  Management“.  Über eine Taste in der unteren Lenkradspeiche kann der Fahrer verschiedene Fahrzeugsysteme in den Modi „Strada“, „Sport“ und „Corsa“ umschalten – von alltagstauglich über sportlich bis  rennmäßig.  Es  handelt  sich  um  die  Drosselklappen,  die  Soundklappen  in  der Abgasanlage,  das  7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe  LDF,  den  Allradantrieb,  die Stabilisierungskontrolle  ESC,  sowie  die  Lenkung  LDS  und  die  elektromagnetische Dämpferregelung.
 
Der  Lamborghini  Huracán  LP  610-4  rollt  serienmäßig  auf  silbernen  20-Zoll-Leichtbaurädern;  ihr  „Giano“-Design  greift  das  klassische  Lamborghini-Motiv  der  fünf großen  Löcher  auf.  Die  Reifen  –  vorn  im  Format    245/30    und  hinten  in  der  Dimension 305/30  –  gehören  zur  Serie  Pirelli  P  Zero  und  sind  eigens  für  den  Huracán  entwickelt worden.  Noch  leichter  sind  die  optionalen  „Mimas“-Räder  im  Doppelspeichen-Design, ebenfalls mit 20 Zoll Diagonale, herstellt mit der so genannten Flowforming-Technologie. Ein Pannenset ist Serie, eine Reifendruck-Kontrollanzeige optional erhältlich.
 
Hinter  den  großen  Rädern  sitzen  potente  Bremsen,  serienmäßig  in  Carbon-Keramik-Technologie. Alle vier Scheiben sind innenbelüftet und gelocht, ihre Kühlkanäle leiten die Wärme rasch ab. Die vorderen Scheiben haben 380 Millimeter, die hinteren 356 Millimeter Durchmesser. Der Reibring ist über zehn Elemente mit einem Aluminiumtopf verschraubt, der die Verbindung zur Radnabe herstellt – ein Konzept aus dem Motorsport.
 
Die Highend-Scheiben sind praktisch frei von Fading, extrem standfest, leistungsfähig und langlebig.  Sie  wiegen  deutlich  weniger  als  vergleichbare  Bremsscheiben  aus  Stahl.  Die Bremssättel  –  mit  sechs  Kolben  vorn  und  vier  Kolben  hinten  –  sind  silbern  lackiert  und tragen  Lamborghini  Schriftzüge.  Auf  Wunsch  gibt  es  sie  auch  in  Gelb,  Schwarz,  Rot  und Orange.  Der  Huracán  ist  ausserdem  mit  einer  elektrisch  zu  betätigenden  Parkbremse ausgestattet.
 
Der  Lamborghini  Huracán  LP  610-4  nutzt  eine  neu  entwickelte  Elektronik-Plattform.  Bei ihrer  Entwicklung  galt  der  Integration  der  Elektronischen  Stabilisierungskontrolle  ESC besonderes  Augenmerk  –  sie  empfängt  und  versendet  alle  Daten  in  höchster Geschwindigkeit. In den Modi „Sport“ und „Corsa“ des Fahrdynamiksystems gestattet die ESC eine gesteigerte Querdynamik. Für eine schnelle Runde auf der Rennstrecke kann der Fahrer das System komplett deaktivieren.  
 
Das  sogenannte  „Lamborghini  Piattaforma  Inerziale“  ist  ein  System  zur  präzisen  und direkten  Messung  von  Fahrzeugbewegungen.  (X,  Y,  Z  Beschleunigungen,  Roll-  und Neigungsbewegungen,  Gierraten).  Es  besteht  aus  3  Onboard  Sensoren:  3 Beschleunigungsmesser  +  3  Kreiselndie  genau  im  Massenmittelpunkt  des  Fahrzeugs platziert sind und in Echtzeit und mit hoher Geschwindigkeit via FlexRay CAN-bus mit der ESC, dem 4WD, dem LMR und LDS kommunizieren. Das  Ergebnis  sind  sind  herausragenden  Fahreigenschaften  und  nochmals  verbesserte Leistungen.  Das  System  kommt  aus  der  Raumfahrt  und  wird  erstmals  in  einem Serienfahrzueg eingesetzt.  
 
8. Die Ausstat
Der  neue  Supersportwagen  aus  Sant’Agata  Bolognese  rollt  mit  einer  hochkomfortablen Serienausstattung vom Band. Sie umfasst zahlreiche Highend-Technologien –  beim Antrieb sind  dies  die  duale  Benzineinspritzung  Iniezione  Diretta  Stratificata,  das  Stopp  &  Start System,  das  7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe  Lamborghini  Doppia  Frizione  und  der Allradantrieb mit der neuen hydraulischen Lamellenkupplung. Mit den Bremsscheiben aus Carbon-Keramik  und  dem  neuen  Fahrdynamiksystem  ANIMA  bietet  der  Lamborghini Huracán LP 610-4 zwei weitere High-end-Features.
 
Für alle Lichtfunktionen sind Leuchtdioden im Einsatz, bei den LED-Scheinwerfern wie beim Innenlicht.  Die  Sitze  bringen  eine  elektrische  Lehneneinstellung  mit,    die  elektrisch einstellbaren Außenspiegel eine Anklappfunktion. Eine Klimaautomatik ist ebenso Serie wie eine  abgedunkelte  Verglasung  rundum.  Je  zwei  Frontairbags  und  Kopf-/Thorax-Airbags schützen den Fahrer und den Beifahrer bei einem Crash, Gurtstraffer ergänzen das Paket.
 
Weitere  Serienfeatures  im  Lamborghini  Huracán  LP  610-4  sind  das  vielseitige Multifunktionslenkrad,  die  Schaltpaddles  für  das  LDF-Getriebe  und  das  12,3-Zoll-Display, das  alle  wichtigen  Anzeigen  in  unterschiedlichen  virtuellen  Ansichten  präsentiert.  Das Infotainment System ist ebenfalls Serie; es integriert ein Radio mit CD-/DVD-Laufwerk, eine Audio-Schnittstelle und sechs Lautsprecher.
 
Das  Interieur  des  Supersportwagens  präsentiert  sich  standardmäßig  in  der  schwarzen Ausstattung Nero Ade mit weichem Leder und Alcantara. Darüber hinaus stehen weitere Varianten  zur  Wahl  –  das  zweifarbige  Interieur  „Elegante“,  das  ein-  und  zweifarbige Interieur  „Sportivo“  sowie  das  zweifarbige  „Sportivo“-Interieur  in  Nappaleder.  Nach  der Markteinführung  wird  Lamborghini  das  Programm  Ad  personam  ausbauen  –  hier  gibt  es neben  exklusiven  Farben  und  Garnen  eine  Vielzahl  anderer  Features,  die  das  Auto  so individuell machen wie den Fingerabdruck seines Besitzers.
 
Das Angebot für den Huracán nennt weitere Komfort-Optionen: eine optische Einparkhilfe für Front und Heck, die sich mit einer Rückfahrkamera ergänzen lässt, ein Lifting System an  der  Vorderachse,  vollelektrisch  einstellbare  und  beheizbare  Sitze  sowie  eine Alarmanlage.  Im  Infotainmentbereich  offeriert  Lamborghini  ein  Navigationssystem  mit hochdetaillierter  3D-Kartengrafik,  eine  Bluetooth-Schnittstelle  und  einen  digitalen Rundfunktuner.
 
Für  das  Exterieur  steht  eine  transparente  Motorabdeckung  bereit,  zusammen  mit  einer Motorenbucht aus Carbon. Die Räder im Mimas-Design setzen ebenfalls starke Akzente. Die LDS-Lenkung  mit  ihrer  variablen  Übersetzung  und  die  elektromagnetische  Dämpfung „MagneRide“  machen  das  ohnehin  extrem  dynamische  Handling  noch  eine  Spur faszinierender. Die Reifendruck-Kontrollanzeige rundet die Palette der Fahrwerksoptionen ab.
 
9. Der Vorgänger Lamborghini Gallardo
Der  Vorgänger  des  Huracán  darf  schon  jetzt  als  Legende  gelten:  Von  2003  bis  2013  in 14.022 Exemplaren gebaut, war der Gallardo eine Ikone italienischen Automobildesigns und -engineerings.  Für  das  Unternehmen  hat  er  beim  Absatz  eine  bis  dahin  unbekannte Größenordnung  erschlossen;  dank  liebevoller  Modellpflege  verkaufte  er  sich  bis  zuletzt sehr stabil.
 
In seiner ursprünglichen Version debütierte der Gallardo als Coupé vor elf Jahren auf dem Genfer  Automobilsalon,  sein  5,0-Liter-V10  leistete  368  kW  /  500  PS.  Ein  Sechsgang-Schaltgetriebe – auf Wunsch in der automatisierten e.gear-Version – leitete die Kräfte auf einen  heckbe-tonten  Allradantrieb  mit  einer  Viscokupplung.  2005  folgte  der  Gallardo Spyder  mit  382  kW  /  520  PS,  und  2007  markierte  das  Leichtbau-Coupé  Gallardo Superleggera, 390 kW / 530 PS stark, die letzte Ausbaustufe des Fünflitermotors.  Mit dem Facelift 2008 überarbeitete Lamborghini den Motor und die Modellbezeichnung. Das Gallardo-Coupé hieß jetzt LP 560-4, entsprechend der Leistung (412 kW), die der auf 5,2 Liter Hubraum vergrößerte und mit einer Direkteinspritzung verfeinerte Zehnzylinder abgab.  Der  Spyder  LP  560-4  folgte  im  Jahr  darauf.  2010  erschien  der  LP  570-4 Superleggera,  erneut  mit  etwas  mehr  Leistung  (419  kW),  gefolgt  vom  LP  570-4  Spyder Performante. Für die Fans des Heckantriebs legte Lamborghini 2011 den Gallardo LP 550-2 als Coupé und Spyder auf. 2012 schließlich erhielt der LP 560-4 noch ein zweites Facelift, das sich auf das Design konzentrierte.
 
Über  die  zehnjährige  Bauzeit  hinweg  hat  Lamborghini  den  Gallardo  mit  zahlreichen Sondermodellen  frisch  gehalten.  Erwähnt  seien  hier  nur  der  SE  (2005),  der  LP  550-2 Valentino  Balboni  (2009),  der  LP  570-4  Super  Trofeo  Stradale  (2011),  der  LP  570-4 Edizione  Tecnica  (2012),  der  LP  570-4  Squadra  Corse  (2013)  und  der  Gallardo  50th anniversary,  pünktlich  2013  zum  50.  Jubiläum  von  Lamborghini  Automobili.  2004  und 2008 erhielt die italienische Polizei jeweils zwei ganz spezielle Gallardo-Exemplare.
 
Auch  auf  der  Rennstrecke  hat  der  Supersportwagen  aus  Sant‘  Agata  Bolognese  sein dynamisches Potenzial eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Seit 2005 ist der Gallardo im GT-Sport  zugelassen,  von  2006  an  nahm  er  an  der  deutschen  VLN-Langstreckenmeisterschaft  teil.  In  beiden  Wettbewerben  holte  er  viele  Erfolge.  2009 feierte der schnellste Markenpokal der Welt sein Debüt – die Lamborghini Blancpain Super Trofeo hat sich vom Start weg als attraktive Rennserie etabliert.


Lamborghini Huracán LP 610-4 [2013]Lamborghini Huracán LP 610-4 [2013]Lamborghini Huracán LP 610-4 [2013]












( Text & Fotos : Lamborghini Presse- und Öffentlichkeitsarbeit )