Vorschau Goodwood Festival of Speed
29.06. bis 02.07.2017
Vom 29. Juni bis 2. Juli ist der Landsitz von Lord March im Süden Englands das Zentrum des internationalen Motorsports. Mehr als 200.000 Besucher auf dem Gelände von Goodwood House erwartet. FCA Heritage begeistert Zuschauer mit historischen Renn- und Rallyeautos der Marken Fiat, Alfa Romeo, Abarth und Lancia. Mopar® zeigt Zubehör für den Alfa Romeo Stelvio.
Seit mehr als 20 Jahren ist das „Goodwood Festival of Speed" ein Pflichttermin für jeden, der im Motorsport mit aktuellen oder historischen Rennfahrzeugen tätig ist. Zu dem weltweit größten Treffen seiner Art sind außerdem rund 200.000 Zuschauer zu Gast beim Earl of March and Kinrara, besser bekannt als Lord March. FCA Heritage, die für klassische Fahrzeuge verantwortliche Organisation innerhalb Fiat Chrysler Automobiles (FCA), beteiligt sich am diesjährigen „Festival of Speed" (29. Juni bis 2. Juli) gleich mit einer ganzen Flotte legendärer Renn- und Rallyefahrzeuge.
Aus dem Werksmuseum von Alfa Romeo machen sich ein Alfa Romeo 1750 GTAm von 1970, ein Le-Mans-Prototyp 33/3 von 1970, das Meisterauto Alfa Romeo 155 V6 Ti aus der DTM-Saison 1993 sowie ein 1977er Brabham-Formel-1-Renner mit Zwölfzylindermotor von Alfa Romeo auf den Weg nach Südengland. Lancia schickt den Rallye-Weltmeister Delta Integrale 16V aus der Saison 1991 und den Langstrecken-Weltmeister LC2 von 1983 auf die knapp zwei Kilometer lange Bergrennstrecke von Goodwood House. Nebenan, auf der rund 2,5 Kilometer langen Rallyestrecke, tritt ein Fiat 131 Abarth Rally in sogenannter Gruppe-4-Version von 1976 an.
Die Organisation FCA Heritage
Unter dem Dach der FCA Heritage hat Fiat Chrysler Automobiles alle Aktivitäten rund um historische Fahrzeuge der Marken Fiat, Abarth, Alfa Romeo und Lancia gebündelt. Beispielsweise auf der offiziellen Internetseite (www.fcaheritage.com) können Fans und Besitzer der italienischen Klassiker auf umfangreiche Dienstleistungen wie „Geburtsurkunden" der Fahrzeuge oder einen Newsletter zugreifen. Für historische Lancia und Abarth bietet FCA Heritage außerdem originalgetreue Restaurierungen und die Erstellung von Echtheitszertifikate an.
FCA Heritage ist beim „Goodwood Festival of Speed" im zentralen Fahrerlager präsent. Die historischen Fahrzeuge werden von aktuellen Modellen der Marken begleitet, die gewissermaßen die Brücke aus der Vergangenheit in die Gegenwart schlagen. So wird der Alfa Romeo Stelvio erstmals für Großbritannien auch in Aktion gezeigt. Begleitet wird das erste SUV in der über 100-jährigen Historie der Marke von der Alfa Romeo Giulia in den High-Performance-Varianten Veloce und Quadrifoglio, vom Supersportwagen Alfa Romeo 4C sowie vom Kompaktsportler Alfa Romeo Giulietta Veloce. Abarth präsentiert die Modelle 124 spider, 695 Rivale und Abarth 695 XSR Yamaha. Das jüngste Rennauto aus der Tuningschmiede mit dem Skorpion im Wappen ist der Abarth 124 Rally, der bereits an Läufen zur Weltmeisterschaft teilgenommen hat.
Alfa Romeo beim „Goodwood Festival of Speed 2017"
Vier runde Scheinwerfer, die tief auf den Asphalt geduckte Silhouette und die mächtigen Kotflügelverbreiterungen sind unverwechselbare Kennzeichen des Alfa Romeo Giulia Sprint 1750 GTAm. Mit dieser Version des legendären „Bertone" startete das Werksteam von Alfa Romeo erstmals 1970 in der Tourenwagen-Europameisterschaft. Die beiden Buchstaben „Am" im Namen sind ein Verweis auf den Motor - er ist mit der in Amerika verwendeten mechanischen Einspritzanlage versehen und leistet so aus zwei Liter Hubraum rund 162 kW (220 PS). Nur 40 Exemplare dieses Renners mit Stahlkarosserie und Anbauteilen aus leichtem Kunststoff fertigte das Werksteam Autodelta. Der Niederländer Toine Hezemans wurde 1970 mit dem Alfa Romeo Giulia Sprint 1750 GTAm Europameister. In den beiden folgenden Jahren holte Alfa Romeo mit der 1300er Version außerdem zwei Europameister-Titel in der Herstellerwertung.
Parallel zu den Rennen der Tourenwagen-Europameisterschaft startete Alfa Romeo in diesen Jahren auch in der Sportwagen-Weltmeisterschaft, zu der auch das 24-Stunden-Rennen von Le Mans zählte. Der Alfa Romeo Tipo 33/3 hat einen Dreiliter-Achtzylinder im Heck, der mit indirekter Kraftstoffeinspritzung und vier Ventilen pro Zylinder rund 294 kW (400 PS) bei 8.000 Touren leistet. Das leichte, aus Aluminium und Titan gefertigte Monocoque-Chassis mit der flachen Karosserie ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h. Zu den bedeutenden Erfolgen der Saison 1971 zählt der Sieg beim Straßenrennen Targa Florio auf Sizilien durch den Italiener Nino Vaccarella und den Niederländer Toine Hezemans.
Zu einem Durchmarsch in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) setzte in der Saison 1993 Alfa Romeo mit den ehemaligen Formel-1-Piloten Nicola Larini und Alessandro Nannini an. Die etablierten deutschen Teams in der damals wichtigsten Tourenwagen-Rennserie der Welt staunten nicht schlecht, als der italienische Newcomer mit dem Alfa Romeo 155 V6 Ti gleich in der Premierensaison die Titel sowohl in der Fahrer- wie auch in der Markenwertung holte. Larini gewann zehn der 20 Rennen, Nannini steuerte zwei weitere Siege zum überlegenen Erfolg des Teams bei.
Ein Zeuge der Formel-1-Historie von Alfa Romeo ist der Brabham-Alfa Romeo BT45 aus dem Jahr 1977. Der in den Farben des Sponsors Martini lackierte Renner entstand in Kooperation zwischen Autodelta-Gründer Carlo Chiti und dem späteren Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, damals Besitzer des Team Brabham. Alfa Romeo steuerte das Zwölfzylinder-Triebwerk bei, mit dem das Werksteam 1975 im Tipo 33TT12 die Sportwagen-Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Der für die Formel 1 ungewöhnliche Boxermotor leistet rund 368 kW (500 PS). Brabham-Designer Gordon Murray entwarf dazu das passende Chassis mit den zwei charakteristischen Periskop-Lufteinlässen auf der Motorhaube. Im Premierenjahr 1976 des Brabham-Alfa Romeo BT45 waren der Argentinier Carlos Reutemann und der Brasilianer Carlos Pace die Piloten. Drei vierte Plätze waren die besten Ergebnisse in dieser Saison.
Fiat und Abarth beim „Goodwood Festival of Speed 2017"
1976 wurde Abarth Corse als offizielle Rennabteilung von Fiat gegründet. Eine der ersten Arbeiten der neu formierten Mannschaft war der Fiat 131 Abarth für die Rallye-Weltmeisterschaft. Die großzügigen Regeln der sogenannten Gruppe 4 ermöglichten den Technikern, aus einer Familienlimousine einen Rallyesieger zu entwickeln. So steigerten sie die Leistung des Zweiliter-Vierzylinders mit zwei obenliegenden Nockenwellen von serienmäßig 103 kW (140 PS) auf mehr als 173 kW (235 PS) im Renntrimm. In der Saison 1977 gewann Fiat die Marken-Weltmeisterschaft. Hätte es bereits eine Fahrer-Weltmeisterschaft gegeben - die erst 1979 eingeführt wurde -, hätte Fiat Werkspilot Markku Alén den Titel geholt. Fiat wurde auch 1978 und 1980 Marken-Weltmeister. Neben dem Finnen Alén hatte Walter Röhrl großen Anteil am 1980er Erfolg - in diesem Jahr wurde der Regensburger zum ersten Mal Fahrer-Weltmeister.
Lancia beim „Goodwood Festival of Speed 2017"
Der Lancia LC2 war das erste Rennfahrzeug der Marke, das nach dem Reglement der sogenannten Gruppe C für die Langstrecken-Weltmeisterschaft entwickelt wurde. Es basierte auf Erfahrungen, die das Team ab der Saison 1979 gesammelt hatte. Mit dem Lancia Beta Montecarlo hatte die Marke 1980 die Zweiliter-Klasse der Sportwagen-Weltmeisterschaft und die Deutsche Sportwagen-Meisterschaft gewonnen. Ein Jahr später hatte Lancia zusätzlich zum Titel in der Zweiliter-Klasse sogar die Meisterschaft in der Gesamtwertung der Sportwagen-Weltmeisterschaft für sich entschieden. 1983 war der Lancia LC2 fertig. Als Antrieb dient ein von Ferrari entwickelter Dreiliter-V8, der dank zweier riesiger Turbolader des deutschen Herstellers KKK bis zu 698 kW (950 PS) leistet. Die aerodynamisch ausgeklügelte Karosserie, die auch ohne seitliche Schürzen einen gewissen „Ground-Effect" erzeugt - den Renner also förmlich an den Asphalt saugt -, stammt von Pininfarina. In der Saison 1983 erzielten die Werkspiloten einige Trainingsbestzeiten, das deutsch-italienische Duo Hans Heyer/Teo Fabi gewann das Finale in Imola. Der Lancia LC2 war noch drei weitere Jahre im Einsatz. Zu den größten Erfolgen gehören der Doppelsieg beim 9-Stunden-Rennen von Kyalami 1984 sowie der Sieg beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps 1985.
Der Lancia Delta dominierte in mehreren Varianten die Rallye-Weltmeisterschaft in den ersten Jahren nach Einführung der sogenannten Gruppe A in der Saison 1987. In dieser Kategorie waren Serienfahrzeuge als Basis vorgeschrieben, von denen mindestens 5.000 Stück verkauft wurden. Den Anfang machte der Lancia Delta HF 4WD, mit dem der Finne Juha Kankkunen 1987 Weltmeister wurde und Lancia den Titel in der Markenwertung sicherte. 1988 gewann das Lancia Werksteam zehn von elf Läufen zur Marken-WM. Miki Biasion wurde im Lancia Delta Integrale Fahrer-Weltmeister. 1989 verteidigte der Italiener seinen Titel, jetzt im Lancia Delta Integrale 16V. Mit neuem 16-Ventil-Zylinderkopf leistete der Zweiliter-Turbomotor inzwischen 217 kW (295 PS). Permanenter Allradantrieb, drei Differenziale, Sechsganggetriebe und McPherson-Federbeine ringsum sorgten dafür, dass die Leistung auf Schnee, Eis, Schotter und Asphalt gleichermaßen gut genutzt werden konnte. Lancia blieb bis 1992 in der Markenwertung ungeschlagen, mit sechs Titeln in Folge setzte der Lancia Delta einen Rekord. Nach Kankkunen und zweimal Biasion stellte das italienische Werksteam 1991 noch einmal mit Kankkunen erneut den Fahrer-Weltmeister.
( Text & Fotos : Fiat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit )