Abarth Formula Italia [1971] Historischer Formula Italia trat zusammen mit dem Rennwagen aus der aktuellen ADAC Formel 4 powered by Abarth auf. Abarth Sammler Leo Aumüller, Jahrgang 1938, traf auf den 16 Jahre jungen Nachwuchspiloten Job van Uitert. Gemeinsame Showrunden vor Tausenden von Fans bei Oldtimer-Veranstaltung im Wasserschloss am Niederrhein.  

Leo Aumüller ist beinahe fünf Mal so alt wie Job van Uitert. Doch spätestens wenn der 1938 geborene Franke im Cockpit eines Rennwagens sitzt, steht er dem 16 Jahre jungen Piloten aus der deutschen ADAC Formel 4 in nichts nach. Dann kommt der jugendliche Heißsporn wieder durch. Dann wird der Gasfuß wieder genauso schwer wie früher, als Aumüller bei unzähligen Rennen startete. Fast immer mit Fahrzeugen der Marken Fiat und Abarth. Seine Sammlung zählt zu den größten weltweit, er selbst gilt nördlich der Alpen längst als wichtigster Experte für die heute extrem wertvollen Konstruktionen von Veredelungs-Legende Carlo Abarth.

„Alle meine Abarth sind fahrbereit", sagt Aumüller, der noch immer täglich in der Werkstatt seines 1963 in Schönbrunn im Steigerwald gegründeten Betriebs steht. Zum Beweis führt er seine automobilen Schätze regelmäßig bei Oldtimer-Veranstaltungen aus. Bei den Schloss Dyck Classic Days war es wieder soweit. Leo Aumüller hatte einen Formula Italia aus der Garage geholt, einen Rennwagen aus einer ab 1972 in Italien veranstalteten Nachwuchsrennserie. Und zwar nicht irgendeinen, sondern den allerersten bei Abarth jemals gebauten.

Im Wasserschloss am Niederrhein traf der historische Formel-Renner mit der Fahrgestellnummer 0001 auf seinen Urenkel - den Boliden aus der deutschen ADAC Formel 4. In dieser 2015 zum ersten Mal durchgeführten Nachwuchsrennserie ist Abarth offizieller Motorenpartner. Womit sich ein Kreis schloss. Auch die Formula Italia wurde Anfang der 1970er Jahre erfunden, um die Lücke zwischen dem Kartsport und der sehr aufwändigen Formel 3 zu schließen. Heute erleichtert die ADAC Formel 4 powered by Abarth den ersten Schritt in den professionellen Rennsport mit Formel-Fahrzeugen. Und so glich der Paarlauf der beiden Boliden einer von Tausenden begeisterter Zuschauer begleiteten Zeitreise über mehr als vier Jahrzehnte Nachwuchsförderung aus dem Hause Abarth.        

 

Formula Italia: Carlo Abarths Idee revolutioniert die Nachwuchsförderung  

Abarth Formula Italia [1971]Carlo Abarth hatte sich 1947 selbstständig gemacht. Mit selbst konstruierten Rekord- und Rennwagen sowie einem breit gefächerten Tuning-Angebot vor allem für Fahrzeuge der Marke Fiat wurden die in Turin beheimateten Officine Abarth schnell zur Legende. 1970 erhielt der in Österreich geborene Wahl-Italiener den Auftrag, den Rennwagen für die damals neu geschaffene Nachwuchsrennserie Formula Italia zu konstruieren. Seine Idee war es, für den Entwicklungsauftrag SE025 aus Kostengründen möglichst viele Serienteile einzusetzen. Chefingenieur Mario Colucci verwendete unter anderem den 110 PS starken Saugmotor aus dem Fiat 124S, das Getriebe aus der Lancia Fulvia, Fahrwerksteile aus dem Autobianchi A111, die Lenkung des Fiat 128 und die Scheibenbremsen des Fiat 125. Der letztlich erreichte Verkaufspreis von 1,82 Millionen Lire war tatsächlich ein Sonderangebot - ein serienmäßiger Fiat 124 Coupé kostete zu der Zeit knapp 1,7 Millionen Lire.

Mit einem Gitterrohrrahmen als tragende Struktur und einer Kunststoffkarosserie wiegt der Renner 450 Kilogramm und ist 200 km/h schnell. Ein Potenzial, dass Leo Aumüller während der Showläufe rund um Schloss Dyck lieber nicht ausnutzte. Schließlich herrschen während der Demonstrationsrunden auf der eigens zu diesem Zweck gesperrten Landstraße strikte Geschwindigkeitsbeschränkungen.   

 

ADAC Formel 4 powered by Abarth: Mehr als drei Dutzend Nachwuchsfahrer am Start

Abarth Formel 4 [2015]Wie rasant in den letzten fünf Jahrzehnten auch in Nachwuchsrennserien die Entwicklung voranschritt, zeigt das Fahrzeug aus der aktuellen ADAC Formel 4 powered by Abarth. Kohlefaser-Chassis, Schaltwippen am Lenkrad und Turbomotor sind heute Stand der Technik. Der per Reglement auf 118 kW (160 PS) begrenzte 1,4-Liter-Vierzylinder beruht auf dem Triebwerk, das in allen Serienfahrzeugen von Abarth - vom Abarth 595 bis zum spektakulären Abarth 695 biposto - für unvergleichlichen Fahrspaß sorgt und auch die Tourenwagen in den Markenpokalen der Trofeo Abarth antreibt. Die Modifikationen für den Einsatz im Formel-Rennwagen halten sich in Grenzen. So sorgt beispielsweise ein Trockensumpf-Ölkreislauf dafür, dass die Versorgung des Motors mit Schmierstoff auch bei extremen Querbeschleunigungen nicht abreißt.

In der deutschen ADAC Formel 4 powered by Abarth sind 42 Teilnehmer eingeschrieben, das Mindestalter beträgt 15 Jahre. Am Start ist, neben dem Protagonisten vom Wochenende, Job van Uitert, auch Mick Schumacher, der 16 Jahre alte Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher. Jedes Rennwochenende besteht aus zwei Trainingssitzungen, zwei Qualifyings und drei Rennen. In der Saison 2015 verbleiben noch die Termine Nürburgring (14. - 16. August), Sachsenring (28. - 30. August), Oschersleben (11. - 13. September) und Hockenheimring (2. - 4. Oktober). Die Fernsehsender SPORT1 und SPORT1+ übertragen jeweils live oder als Zusammenfassung.

Mit dem Engagement als Motorenlieferant in der ADAC Formel 4 fördert Abarth junge Talente, die in Zukunft vielleicht zu den Großen des Sports gehören werden. Diese Strategie steht in der Tradition von Firmengründer Carlo Abarth, dessen Rennfahrzeuge auf Basis von verschiedenen Fiat Modellen bereits in den 1950er Jahren unzähligen Nachwuchsfahrern den Einstieg in den Motorsport ermöglichten. Auch die ADAC Formel-Nachwuchsförderung ist seit vielen Jahren Ausgangspunkt für künftige Profipiloten. Zu ihnen gehört unter anderen der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel, heute Botschafter der ADAC Formel 4 powered by Abarth.

 

 

 Die Technik im Vergleich

 

Formula Italia

(1971)

ADAC Formel 4

powered by Abarth (2015)

 Motortyp

Vierzylinder-Saugmotor

Vierzylinder-Turbomotor

 Hubraum

1.608 cm3

1.368 cm3

 Leistung

81 kW / 110 PS

bei 6.200 min-1

118 kW / 160 PS

(begrenzt durch Reglement)

 Ventile pro Zylinder

2

4

 Nockenwellen / Antrieb

2, obenliegend / Zahnriemen

2, obenliegend / Zahnriemen

 Gemischaufbereitung

2 Doppelvergaser (Weber 40IDF)

elektronisch gesteuerte    Multipoint-Einspritzung

 Chassis

Rohrrahmen / Stahl

Monocoque / Kohlefaser

 Karosserie

Kunststoff

Kunststoff

 Antrieb

Hinterrad

Hinterrad / Sperrdifferenzial

 Getriebe

5 Vorwärtsgänge

H-Schema

6 Vorwärtsgänge

sequenziell geschaltet

Schaltwippen am Lenkrad

 Radaufhängungen

ringsum unabhängig,

einzelne Lenker oben und unten

ringsum Schubstreben und doppelte Dreiecksquerlenker

 Bremsen

Scheiben ringsum

ringsum innenbelüftete Scheiben

 Reifen

vorne 4,75/8,00 x 13 Zoll

hinten 5,00/9,60 x 14 Zoll

vorne 200/540 x 13 Zoll

hinten 250/575 x 13 Zoll

 Radstand mm

2.250 mm

2.750 mm

 Länge/Breite/Höhe

3.700 / 620 / 660 mm

4.250 / 1.750 / 950 mm

 Spurweite

vorne 1.300 / hinten 1.325 mm

vorne 1.510 / hinten 1.460 mm

 Gewicht rennfertig

450 kg

570 kg

 Höchstgeschwindigkeit

ca. 200 km/h

ca. 210 km/h

( Text & Fotos : Abarth Presse- und Öffentlichkeitsarbeit )

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